Ambra-Luna vom Bienenstock

Ambra-Luna vom Bienenstock

Wir kommen auf den Hund

Wir schreiben das Jahr 2004. Die Familie wünscht sich einen Hund. Aber welche Rasse ist da geeignet? Wir haben ja schließlich zwei Kinder (12 und 15 Jahre alt). Da müssen wir einmal genau recherchieren. Kirsten ist mit Collie´s aufgewachsen, Andreas kennt eigentlich bisher nur Katzen. Das wird eine Herausforderung.

Wir haben Glück, in Kürze findet die Hundeausstellung in Dortmund statt, dort können wir uns informieren. Gesagt, getan – da sind wir nun zwischen den ganzen Ausstellern. Furchtbares gekläffe an dem einen, wildes getrimme am anderen Stand. Und am nächsten versuchen sich die Zweibeiner selbst ins rechte Licht zu rücken und vergessen die Hunde. Was haben wir uns da angetan?

Den Rest machen wir demotiviert im Schnelldurchgang und kommen direkt am Ausgang an einem Stand vorbei, wo plötzlich alles anders war. Entspannte, hübsche Hunde, freundliche Menschen. Was ist das hier? Das sind Eurasier sagte uns ein Mann, möchten sie die gern mal kennen lernen? Ja natürlich, gern. Das dauerte dann etwa zwei Stunden in völlig entspannter Atmosphäre. Als wir gingen, waren wir eingetragene Interessenten für einen Eurasier aus der KZG. Wir fuhren nach Hause, völlig fassungslos, dass es so etwas gibt. Hunde, die nur nach Bedarf gezüchtet werden und sich die Züchter aussuchen, ob wir überhaupt einen Hund von ihnen bekommen. Und dann kann es sein, dass es gar keinen Hund bei uns in der Nähe gibt. Naja, wir lassen uns mal überraschen.

Jetzt wird es ernst

Irgendwann kommt ein Anruf. Die Welpenvermittlung teilt uns mit, dass in Kürze ein Wurf erwartet wird, der für uns interessant sein könnte. Wir bekommen Kontaktdaten der Züchterin und telefonieren. So wurde ich noch nie ausgefragt, aber wir fanden es gut, war doch so sicher gestellt, dass die Hunde wirklich in gute Hände kommen. Am 06.07.2004 war es soweit. Der A-Wurf aus der Zuchtstätte „vom Bienenstock“ erblickte das Licht der Welt. Jetzt schnell hin – Mooooment – so geht das nicht. Erst einmal in Geduld üben. Der erste Kontakt wird am 31.07. sein. In Hude, Ostfriesland. Okay, gut zwei Stunden Anfahrt, aber wir haben das ja so gewollt.

Ayscha
Die stolze Mama Ayscha
Der A-Wurf
A-Wurf vom Bienenstock – 6 Tage alt
Ambra-Luna vom Bienenstpck

Da sind wir nun, völlig geflasht von dieser süßen, kleinen Familie. Wir schauen uns alle Welpen an und nehmen Kontakt auf. Wie das nunmal so ist, wurden natürlich auch wir von einem kleinen Mädchen ausgesucht 😉 Es wurde lange gekuschelt, erzählt und informiert. Ulrike und Gerald Rachner sind wirklich tolle Züchter. Sehr sympathisch, hilfsbereit, freundlich. Und der Umgang mit den Hunden ist so liebevoll, wie ich es noch nie erlebt habe. Sie können es sich gut vorstellen, uns einen ihrer Welpen anzuvertrauen. Wir sind überglücklich und treten später die Heimreise an. Ein paar Wochen später fahren wir erneut nach Hude um zu sehen, wie sich die Welpen entwickelt haben.

Es ist einfach toll, was Ulrike und Gerald hier für ein Spielparadies für die Kleinen aufgebaut haben. Wieder vergehen kurzweilige Stunden, die wir gemeinsam verbringen. Nun fiebern wir der Abholung entgegen. Diese wird aber erst im Alter von 12 Wochen erfolgen.

Der große Tag ist da

Es ist soweit, wir dürfen unseren kleinen Welpen abholen. Lange haben wir nach einem Namen gesucht, der ja mit A beginnen soll. Kirsten wollte gern eine Luna haben. Da stehen wir jetzt wohl vor einem Problem. Schön, wenn man inzwischen über das Internet andere Eurasierbesitzer kennen gelernt hat. Der Besitzer von Bella Luna, einem Eurasier aus dem Rheinischen, hat Verbindungen nach Italien und kam auf die Idee, doch einfach Ambra vor die Luna zu setzen. Bernsteinmond. Das hat was und passt ja auch zur rotfalbenen Färbung. Ambra-Luna vom Bienenstock, wir sind auf dem Weg. Kaum angekommen, füllte sich der Garten. Alle Welpen wurden an einem Tag abheholt. Das muss furchtbar für die Züchter sein und es flossen viele Tränen. Vorab gab es aber noch ein Programm. Wir gingen alle gemeinsam mit einem Zuchtwart zum Essen. Dort wurde uns fast zwei Stunden ein Vortrag gehalten, damit wir über die Haltung Pflege von Eurasieren gut auf dem laufenden sind. Dann fuhren wir wieder zu den Rachner´s. Ulrike wollte mich testen und fragte, welches denn nun die kleine Ambra-Luna ist, die ich mitnehmen möchte. Aber nicht mit mit, ich habe mir die markant gefleckte Zunge eingeprägt und konnte unser Mädchen direkt ausmachen. So, nun alles eingepackt, den Hund auf den Schoß und nach Hause.

Ab ins neue Leben

Zuhause angekommen, der erste Schock. Eine Katze. Aber kein Problem. Ambra-Luna wurde von Ulrike und Gerald so toll auf das Leben vorbereitet, dass sie bereits so viel kennen gelernt hat. Hund und Kater Bounty waren ganz schnell dicke Kumpels schliefen und spielten zusammen, und wenn Luna mal nicht drankam, pflegte ihr Bounty auch noch die Ohren. Einfach ein Herz und eine Seele. Leider nicht sehr lange, denn eines Tages verabschiedete sich Bounty zu seinem Freigang und wurde nie wieder gesehen.

Mit Ambra-Luna verbrachten wir eine tolle Zeit. Sie war freundlich, gelehrig, wachsam und fuhr gern Auto. So konnten wir sie auch immer gut mitnehmen, fuhren wir doch gern ein- zweimal im Jahr nach Greetsiel. Auch die weiteren Urlaube nach Dänemark fand sie immer spannend. Sie liebte es, durch die Dünen zu rasen und am Strand zu laufen. Man konnte sie einfach überall mitnehmen, sogar auf die Fähre nach Sylt. Aber mit den Urlauben nicht genug. Wir machten regelmäßige Eurasier Spaziergänge mit und trafen uns auch wieder in Ostfriesland. Entweder zu einer entspannten, traditionellen Kohltour zur Grünkohlzeit oder Ulrike und Gerald besuchten uns in Greetsiel und wir gingen gemeinsam spazieren.

Fast 16 Jahre wunderbare Zeit wurden uns mit unserem Liebling geschenkt. Eigentlich war Luna immer ein gesundes Tier. Sie hatte ein Schilddrüsen Unterfunktion, für die sie regelmäßig Tabletten bekam. Das war kein Problem. Im fortgeschrittenem Alter wurde ein Auge langsam trüb, was sie aber nicht behinderte. Ab dem 14ten Jahr merkten wir, dass sie langsam abbaute und anscheinend auch dement wurde. Mit 15 starrte sie dann teilweise in die Gegend und man hatte den Eindruck, sie weiß gerade gar nicht, wo sie ist. Im Urlaub ist sie dann hinter den falschen Zweibeinern hinterher gelaufen und irgendwann merkte sie nicht mehr, wann es Zeit für die Gassirunde war. Nach einem tränen reichen Familienrat einigten wir uns dann drei Monate vor ihrem 16ten Geburtstag, sie gemeinsam über die Treppe zu geleiten. Wir vermissen Sie sehr