Ich hoffe, wir haben an alles gedacht. Aber Carmen hat uns ja bestens versorgt. Da sollte nichts schiefgehen. Auch Jenny, das Frauchen von Nestor und selbst die Oma von den Wolfswiesen haben es sich nicht nehmen lassen, die Kleinen mit Geschenken zu überhäufen. Das war wirklich rührend und wir sind dankbar in so eine „Großfamilie“ gekommen zu sein.

Biko sitzt auf dem Schoß von Kirsten und ist recht unbeeindruckt von der Fahrt. Wir machen Pausen wo er sich die Beinchen vertreten kann. Auf den Parkplätzen ist er natürlich der Star, an dem keiner vorbei kommt. Was mag er sich wohl denken. Die ganze Fahrt ist super entspannt. Von Biko kommt kein Mucks, kein Unwohlsein. Er macht das, als sei es das selbstverständlichste auf der Welt.

Abends erreichen wir sein neues, unser gemeinsames Zuhause. Jetzt erst mal ankommen und alles erkunden. Zuerst natürlich den Garten. Hier ist sein Pipiplatz auch schnell gefunden und die kleine Kaustange danach auch. Aus der Entfernung schauen die Enkel schon über den Zaun. Sie haben bereits sehnsüchtig gewartet. Aber sie verstehen auch, dass er heute noch etwas Ruhe braucht und sie am nächsten Tag vorsichtig zu ihm dürfen.

Da ist er nun, der kleine Fratz. Hat uns mit seinem süßen Gesicht und seiner tollpatschigen Art direkt um den Finger gewickelt. Momentan versuchen wir, ihm das Haus ein wenig so zu gestalten, dass er sich ausleben und seine Lieblingsplätze aussuchen kann. Eine luftige Liege steht im Wohnzimmer vor dem Fenster, damit er etwas rausgucken kann und ein Körbchen, dass Kirsten mit viel Liebe selbst genäht hat, direkt neben dem Sofa. Dann hatten wir noch ein weiteres Bettchen, dass wir oben ins Schlafzimmer gestellt haben. Aber Biko wäre ja kein Eurasier, wenn er sich einfach dahin legt, wo wir das vorgesehen haben. Also legt er sich direkt vor das Sofa auf den Teppich. Aber nur kurz, weil es dort ja viel zu warm ist. Also besser vor die Terrassentür auf´s kühle Laminat.

Die ersten Abende wollen wir ihm etwas Sicherheit geben und ich bleibe die Nacht über mit ihm unten und schlafe auf der Couch. Da können wir im Notfall schnell raus in den Garten. Das klappt auch wunderbar. Er schläft ruhig ein und meldet sich nur einmal in der Nacht. Insgesamt waren wir mit den ersten Tagen Zuhause mehr als zufrieden. Bis auf ein kleines Malheur ist die Wohnung sauber geblieben.

Schule? Hallo!!! Davon war nie die Rede

Ja, so ist das im Leben. Also auch bei Biko. Jetzt wird gelernt. Erstmal was es heißt Sozialkontakte aufzubauen und dann natürlich die Grundkommandos. Wir waren in der Hundeschule Pfotenteam bei Andrea, in Gladbeck. Sie haben wir auf dem Eurasierspaziergang schon kennen gelernt, als wir Biko noch gar nicht hatten. Da sie ja nun auch zwei Eurasierdamen hat, war sie unsere erste Wahl. Für Biko war das richtig toll. Eine schöne Welpengruppe mit verschiedenen Rassen, und da Andrea´s Schule gut besucht ist, konnte die Gruppe auch in Hunde gleicher Größen aufgeteilt werden. Es sind immer genügend Trainerinnen in jeder Gruppe, so dass auf jeden Hund ein Auge geworfen werden kann und es nicht zu Streitereien kommt. Hier hat Biko wirklich viel gelernt. Von den Grundkenntnissen, über einen Social Walk in einem nahe gelegenen Park, bis zum schönen Fotoshooting. Anschließend kann man noch beim Dogdancing und an bunten Kursen teilnehmen, wo man oft auf seine Weggefährten aus der Grundschulzeit trifft.

Und so gingen die ersten Monate und das Jahr 2024 zu Ende. Silvester war für uns noch eine Herausforderung. Wir hatten ja keine Ahnung, wie er auf die Knallerei reagiert. Unsere Ambra-Luna wurde schon zeitig völlig panisch, wenn es nur vereinzelt draußen losging. Mitternacht war sie nicht mehr zu beruhigen. Sie hab ängstlich Schutz gesucht und ist uns nicht von der Seite gewichen. Das haben wir auch ihr ganzes Leben lang nicht heraus bekommen. Bei Biko hatten wir etwas mehr Hoffnung, geht doch einer unserer Spaziergänge mit der Eurasiergruppe nahe an einem Schießplatz vorbei. Das hatte ihn überhaupt nicht beeindruckt. Warten wir einmal ab, die Stunden vergehen und Mitternacht nähert sich mit großen Schritten. Schnell ein Gläschen zum Anstoßen eingießen…5….4….3….2…..1…. Prost Neujahr. Biko wird geknuddelt, wir stoßen an und draußen geht es langsam los. Und Biko? Nichts…. man mag sagen, die Gelassenheit in Person. Also geschaut hat er natürlich schon, wo da was passiert, aber wir waren total überwältigt, er hat mit uns gespielt, er nahm seine Leckerchen, wir konnte ihn auf den Arm nehmen und am Fenster schauen. Vielleicht ist es noch die Gelassenheit des Baby´s, wir warten das nächste Jahr ab.

Wir haben uns eine kleine Auszeit verdient. Was liegt da näher, als Biko zu seinem ersten kleinen Urlaub zu überreden.

Seit Anfang der 2000er Jahre fahren wir regelmäßig 1 bis 2 Mal nach Greetsiel. Dieses kleine Fischerdorf in Ostfriesland hat uns komplett in seinen Bann gezogen. Die verträumte kleine Altstadt mit dem zauberhaft, romantischen Fischerhafen und seinen Krabbenkuttern liegt so friedlich in der Landschaft. Wenn man hier angekommen ist, stellt sich sofort automatisch ein Wohlgefühl ein. Und es liegt eigentlich so nah vor unserer Haustür. Gerade einmal 2,5 Std. Fahrt über die meist leere A31 trennen uns.

Für Biko ist natürlich wieder alles neu hier. Seine Vorgängerin Ambra-Luna fühlte sich hier bereits Zuhause. Biko schaut erst einmal skeptisch, als wir die Ferienwohnung betreten. Erst einmal vorsichtig alles beschnuppern, aber nachdem wir unsere persönlichen Sachen reingebracht haben, riecht es auch schon ein wenig vertraut. Am Ende ist es aber nur wichtig für ihn, dass wir auch bei ihm bleiben. Nachdem die Sachen ausgepackt sind, wollen wir uns nach der Fahrt erst einmal die Beine vertreten. Biko weiß gar nicht so Recht, wo er anfangen soll zu schnüffeln. Das ist alles so aufregend für ihn. Rauf auf den Deich mit Blick in den Siel. Neue Gerüche von Schafen und Möwen. Recht viele Menschen sind heute auch hier, das Wetter ist schön. Da ist Greetsiel in den letzten Jahren schon ganz schön voll geworden, aber das meistert Biko souverän. Nach unserer Runde wird es Zeit für einen Kaffee und danach erst einmal in Ruhe ankommen. Biko hat Zeit sich auszuruhen für den letzten Abend Spaziergang.

Am nächsten Tag geht es hinaus nach Eversmeer. Hier ist ein schönes Moorgebiet und das ewige Meer. Mitten durch das Gebiet schlängelt sich ein schön angelegter Holzweg und man geht ca. 1 Stunde durch eine tolle Moorlandschaft. So weit die Erinnerung. Mit Ambra-Luna waren wir ja öfters hier. Auf dem Parkplatz angekommen wundern wir uns über die gähnende Leere. Gerade einmal zwei weitere Autos. Naja, kein Problem, Ruhe schadet ja nicht. Wir gehen den Weg entlang, vorbei an dem Mini Tierpark und kommen auf unseren Rundweg. Bisschen glitschig heute. Das Holz hat schon bessere Tage gesehen. Also vorsichtig weiter. Vielleicht 800m weiter gelangen wir an das ewige Meer. Da scheint noch alles beim Alten. Naja, ewig halt. Nur der Holzweg, der endet hier. Einfach abgesperrt. Dahinter inzwischen alles überwuchert und der Weg kaputt. Aus unserer Rundwanderung wird nichts, wir müssen zurück. Später in Norden, im Shop von Deichbrise erfahre ich, dass die Gemeinde kein Geld mehr hat, um den Weg zu erhalten. Das ist wirklich schade, er war immer so schön. Zum Trost haben wir uns also im Deichbrise Shop mit schönen Armbändern belohnt.

Später lernt Biko noch das Dorf selbst kennen. Er war begeistert. Überall riecht es nach leckerem Fisch, der in verschiedenen Geschäften fangfrisch angeboten wird. Aber die Zweibeiner sind sich uneins. Während Frauchen immer ins Fischgeschäft geht, zieht Herrchen den örtlichen Bäcker vor. Ja, sorry. Auch wenn es ein Fischerdorf ist, ich esse nichts, was aus dem Wasser kommt, außer Nudeln und Kartoffeln 😉

Der erste kleine Urlaub mit Biko war ein toller Erfolg. Es hat richtig Spaß gemacht. Trotz seines jungen Alters von nun 4 Monaten hat er sich außerordentlich gut benommen. Zeigt sich wieder einmal die gute Vorbereitung von Carmen Mühke. Und weil das so gut geklappt hat, setzt sich Kirsten Zuhause auch direkt daran, den nächsten Urlaub zu planen. Wer hätte es gedacht? 2025 geht es mit Kindern und Enkeln nach Norwegen. Lasst Euch überraschen. Das wird grandios.

IN KÜRZE ERFAHRT IHR MEHR